Ist Bitcoin zu langsam?
Bitcoin als Währungsalternative? „Dafür ist die Bitcoin-Blockchain viel zu langsam“ – ist das korrekt?

Das Bitcoin-Netzwerk als globales Geldsystem? Kritiker entgegnen dieser Idee die technische Ausgestaltung des Protokolls, nach welcher lediglich 3-7 Transaktionen je Sekunde über die Bitcoin-Blockchain abgewickelt werden können. Ihrem Einwand ist zuzustimmen: Der Zahlungsabwicklungsdienst VISA bildet gegenwärtig bis zu 56.000 Transaktionen pro Sekunde ab – für ein globales Zahlungsnetzwerk scheint Bitcoin demnach nicht gemacht zu sein.
Diese Ableitung ist dahingehend richtig, da primär die Dezentralität sowie Sicherheit des Netzwerks im Fokus steht – wie bereits erläutert (LINK), muss eine Blockchain einen Zielkonflikt im Trilemma Dezentralität, Sicherheit & Skalierbarkeit eingehen und kann lediglich zwei dieser Ausprägungen erreichen. Entsprechend ist den Behauptungen, dass das Bitcoin-Protokoll technologisch veraltet oder nicht ausgereift genug sei zu entgegnen, dass es eine bewusste Designentscheidung war, die Skalierbarkeit nicht in den Mittelpunkt zu stellen und andere Schwerpunkte zu setzen. Aus diesem Grund waren den allerersten involvierten Unterstützer und Programmierer bereits bewusst, dass das Zahlungssystem nicht auf der klassischen Bitcoin-Blockchain laufen wird, sondern es weitere Anwendungsschichten (Layer) auf der grundlegenden Bitcoin-Blockchain bedarf, um die notwendige Skalierbarkeit sicherzustellen.
Hieraus ist zu schließen, dass die Bitcoin-Blockchain zukünftig als grundlegendes Protokoll (Base Layer) fungiert, auf dem weitere Anwendungsschichten aufsetzen. Als Analogie ist etwa das TCP/IP-Protokoll zu nennen, welches die technische Grundlage für das World Wide Web bietet. Übertragen auf ein zukünftiges Zahlungssystem werden auf der Bitcoin-Blockchain alle Transaktionen historisiert, welche für immer im Kassenbuch eingetragen sein müssen, wohingegen etwa Mikrotransaktionen, welche nicht unbedingt für immer festgehalten werden müssen, auf hierfür optimierte Netzwerke abgewickelt werden – und nur periodisch oder infolge bestimmter Events werden die Daten dieser speziellen Zahlungsnetzwerke zur Historisierung der Bitcoin-Blockchain übermittelt. Das gegenwärtig in Entwicklung – und stellenweise bereits in
„Bitcoin itself cannot scale to have every single financial transaction in the world be broadcast to everyone and included in the block chain. There needs to be a secondary level of payment systems which is lighter weight and more efficient. Likewise, the time needed for Bitcoin transactions to finalize will be impractical for medium to large value purchases.“
Nutzung – befindliche Lightning-Netzwerk ist ein praktisches Beispiel für eine solche Skalierungslösung, welches als Zahlungssystem fungieren kann. Angesproche Lösung des Skalierungsproblem wurde in dieser Form bereits von Hal Finney, einem der ersten aktiven Unterstützter des Bitcoin-Netzwerks, prognostiziert.
Im Ergebnis lässt sich demnach festhalten, dass die Bitcoin-Blockchain nicht zur Abbildung des kompletten Zahlungsverkehrs eines globalen Zahlungsnetzwerks konzipiert wurde, sondern die dezentralen und sicherheitstechnischen Grundlagen für eine transparente, unveränderliche Führung eines Kassenbuchs gewährleistet. Die Abwicklung der einzelnen Transaktionen bis hin zu Mikrotransaktionen finden auf spezifischen Zahlungsnetzwerken statt, welche auf der Bitcoin-Blockchain aufsetzen und die wesentlichen Informationen an diese übermitteln. Aus diesem Grund liegt ein Fehlschluss vor, wenn das Bitcoin-Netzwerk als nicht befähigt angesehen wird, ein globales Zahlungsnetzwerk abzubilden – die benötigte Skalierbarkeit kann mit der diskutierten Layer-Architektur, wie sie von Beginn an im Bitcoin-Ökosystem angedacht war, problemlos erreicht werden.
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© Philipp Lukasewycz
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